Seit wann gibt es Webdesign?

Wer in den 1990ern geboren wurde, für den waren Internet und Webdesign schon immer da. Dabei sind die ersten Websites gerade einmal genauso alt!

« Zurück zur Übersicht

Webdesign – also die künstlerische Gestaltung von Websites – gibt es schon fast so lange wie das Internet selbst. Für die allgemeine, öffentliche Nutzung bedeutet das: seit Anfang der 1980er Jahre. Allerdings ist „allgemein“ hier etwas weit gefasst, denn zu dieser Zeit hatten die wenigsten Privatpersonen einen Computer, geschweige denn ein Modem. Zumeist hatten ausschließlich Universitäten einen Zugang zum Internet, den man als Privatperson (also als Student) nutzen konnte. Offener wurde das Internet erst Mitte der 1990er Jahre. Zu dieser Zeit entstand auch das, was wir heute als „Internet“ kennen – das World Wide Web, oder kurz WWW.

1991 entwickelte Tim Berners-Lee am Schweizer CERN die HyperText Markup Language (HTML). Das ist bis heute die Sprache, in der nahezu alle Websites geschrieben werden. Damit war das WWW geboren. Zum ersten Mal konnte man sich „Webseiten“ in einem Browser ansehen und von einer „Website“ zu einer anderen verlinken. Mehr ging tatsächlich nicht, denn die ersten Websites bestanden tatsächlich nur aus Text und Links.

Was das Webdesign angeht, kam der Durchbruch 1993 mit dem Mosaic-Browser. Nun konnten Websites zum ersten Mal nicht nur Text, sondern auch Bilder anzeigen. Plötzlich wurde das Internet spannend – und der Grundstein für modernes Webdesign war gelegt. 1994 gründete Berners-Lee das World Wide Web Consortium (W3C), das einheitliche Standards für das Web schaffen sollte. Ein wichtiger Schritt, um Chaos zu vermeiden und das Internet weiterzuentwickeln. In den folgenden Jahren nahm die Kreativität im Internet Fahrt auf! Der HTML 2.0 Standard, der 1995 entwickelt wurde, machte komplexere Websites möglich. Zugleich brachte JavaScript Bewegung ins Spiel: Webdesign konnte nun interaktiv werden.

So sah zum Beispiel die Apple.com Website 1995 aus:

Die Apple.com Website 1995 - Quelle: ComputerMuseum.com

Mehr alte Websites finden Sie im Web Design Museum.

1996, nur ein Jahr nach Erscheinen von HTML 2.0, baute ich bereits meine ersten eigenen Websites – im Mosaic Browser. Die sahen zwar noch etwas anders aus als heute, basierten aber im Wesentlichen bereits auf denselben Technologien.

1996 wurde CSS entwickelt. Nun konnte man Inhalte und Layout trennen, was die Bearbeitung von Webseiten einfacher machte. Vor der Entwicklung von CSS waren alle Gestaltungselemente, die das Webdesign einer Website ausmachten, direkt in der jeweiligen HTML-Seite integriert. Wollte man z.B. die Schriftfarbe der Überschriften einer Website verändern, musste man dies auf jeder einzelnen Seite der Website tun. Bei größeren Websites ein ziemliches Unterfangen! Dank CSS konnte das Webdesign und alles, was dazu gehört, in einer zentralen Datei definiert werden. Nun war es einfach, z.B. Überschriften anzupassen – man musste einfach nur die CSS-Datei verändern und die Auswirkungen waren sofort auf allen HTML-Seiten sichtbar. Eine enorme Zeitersparnis!

Darüber hinaus eröffnete CSS enorme Möglichkeiten, was das Webdesign generell anbetraf. Plötzlich war alles möglich: bunte Hintergründe, blinkende GIFs und animierte Buttons gehörten zum guten Ton. Webdesign war ein wilder Spielplatz!

Zum Vergleich: Die Apple.com Website im Jahr 2001:

Apple.com Website 2001

In den 2000er Jahren wurde das Web professioneller. Nun mussten Websites mehr als nur hübsch aussehen. Neue Technologien machten es möglich, Webseiten nicht nur schön, sondern auch benutzerfreundlich zu gestalten. Flash ermöglichte beeindruckende Animationen – bis es von HTML5 abgelöst wurde. Reponsives Design kam auf – nun konnten sich Webseiten automatisch an verschiedene Bildschirmgrößen anpassen, was wichtig war nach dem Aufkommen der ersten Smartphones und Tablets.

Heute ist Webdesign weit mehr als nur Ästhetik. Heute geht es um schnelle Ladezeiten, eine klare Benutzerführung, Barrierefreiheit – und Marketing natürlich. Technologien wie HTML5, CSS3 und JavaScript Frameworks spielen eine große Rolle. Was als einfache Textseite begann, ist heute eine faszinierende Welt aus interaktiven Erlebnissen und kreativem Webdesign. Und die Entwicklung geht immer weiter!